Monastrell: Spanischer Rotwein mit Pfeffer- und Schokoladenoten - WineAmigos

Monastrell: Spanischer Rotwein mit Pfeffer- und Schokoladenoten

April 12, 2023Simon Linke

Ursprüngliche Hauptanbauorte des Monastrell sind Südfrankreich und der Osten Spaniens. Seit einer immensen Reblausepidemie im 19. Jahrhundert hat sich der Mourvèdre-Bestand in Frankreich zwar ein wenig erholt, sein Hauptanbaugebiet ist heute aber Spanien. Hier hat sich der Monastrell trotz umständlichen Ausbaus und geringen Ertrages durchgesetzt. Wir finden: zu Recht! Monastrell ist sowohl als reiner Rotwein wie auch als Cuvée ein echter Gaumenschmaus…

Unsere Monastrell-Empfehlungen:

Top-Bewertung

Juan Gil Monastrell spanischer Wein 2017 (6 x 0.75 l)*

12 Monate Barrique Ausbau

Juan Gil Etiqueta Plata Monastrell trocken (6 x 0.75 l)*

Prämierter Wein

Bodegas del Rosario Lorca Monastrell Selección DO, (6x 0,75l)*

*Anzeige

Monastrell: Name und Geschichte

Der spanische Name "Monastrell" stammt, wie auch das katalanische "Monestrell", vermutlich von "monasteiro" – dem spanischen Wort für "Kloster". Ihren französisch klingenden Zweitnamen "Mourvèdre" verdankt die ursprünglich spanische Rebsorte einem alten katalanischen Weinörtchen Murviedro bei Valencia. In Ländern wie Australien oder den USA kennt man die Rotweinrebe auch unter dem Namen "Mataró" – nach einem etwas größeren spanischen Städtchen in der Nähe von Barcelona.

Im 19. Jahrhundert zerstörte eine Reblausplage einen Großteil der damals führenden französischen Monastrell-Rebfläche. Seither widmeten sich die französischen Winzer zunehmend robusteren, beständigen Rotweinreben wie etwa Cabernet Sauvignon oder Pinot Noir.

Die heutige Mourvèdre-Rebfläche Frankreichs ist wesentlich überschaubarer, als noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

An anderen Orten ist Mourvèdre jedoch inzwischen wieder ausgesprochen beliebt: Dazu gehört heute vor allem seine Heimat Spanien, wo sich Monastrell über eine Rebfläche von über 60.000 Hektar erstreckt.

Die Mourvèdre Traube und ihre Eigenschaften

Die rötliche Triebspitze und die gelblichen Jungblätter der Mourvèdre-Rebe sind stark behaart. Die Scharf gezahnten Blätter sind rundlich und recht groß. Die Beeren sind rundlich und klein. Ihre Schale – dick und fast schwarz.

Als Tafeltraube ist die Monastrell Traube nicht geeignet: Auch wenn sie selbst sehr viel Zucker enthält, ist ihr Geschmack ziemlich bitter.

Zwar ist Monastrell aufgrund seiner späten Blüte und Reife vor Frühjahrsfrösten geschützt, jedoch sehr anfällig für Mehltau und Rebläuse.

Besonders gerne mag die Mourvèdre-Rebe den Anbau in heißem und trockenem Klima. Da die Traube selbst meist erst im Oktober gelesen wird, ist sie daran gewohnt, selbst Hitzewellen ohne großen Schaden zu überstehen.

Erzogen wird Monastrell meist in einer Bechermethode – dem sogenannten "Gobelet": Die Rebe wird so beschnitten, dass letztendlich eine fast kugelförmige Haube aus mehreren verflochtenen Trieben einen höchstens 50 Zentimeter hohen Stamm ziert.

Besonders gern wird diese Anbauart in heißem Klima angewandt, um die Wasserversorgung der Rebe maximal zu vereinfachen und ihre Beeren vor dem Austrocknen zu schützen. Ein Nachteil ist allerdings der recht geringe Ertrag, den Mourvèdre auf diese Art hervorbringt. Abhilfe schafft nur eine sorgfältige und aufwändige Auswahl der Pflanzen.

Einst wurde aus Mourvèdre billiger, oxidierter, alkoholischer Rotwein oder Rosé hergestellt. Inzwischen ist die Anbautechnik allerdings fortgeschritten, sodass heute vor allem exquisite, fruchtige Mourvèdre-Weine gekeltert werden.

Anbau und Verbreitung:

Wie schon erwähnt: Führender Produzent von Monastrell ist und bleibt seine Heimat – Spanien. Seine Anbaufläche in Spanien beträgt inzwischen rund 63.000 Hektar.

Besonders bekannt ist für den sortenreinen Ausbau von Monastrell Jumilla in Spanien und Bandol in Frankreich. Doch hauptsächlich wird Mourvèdre als Verschnittpartner eingesetzt.

Seit 130 Jahren wird Mourvèdre auch in Australien und Kalifornien angebaut. Auch in Algerien und Tunesien ist der Monastrell Rotwein inzwischen gut bekannt.

Die aktuelle Rebfläche von Mourvèdre in Tunesien beträgt rund 400 Hektar. Der Anbau in Algerien hingegen ist inzwischen fast vollständig erloschen. Denn die Bevölkerung von Algerien besteht fast ausschließlich aus Personen, die das islamische Alkoholverbot befolgen.


Bekannte Synonyme des Monastrell sind:

  • Alcayata
  • Balthazar
  • Balzac
  • Beni Carlo
  • Bon Avis
  • Buona Vise
  • Clairette Noire
  • Espar
  • Estrangle-Chien
  • Flouroux
  • Garrut
  • Gayata
  • Mataró
  • Morastell
  • Monastel
  • Moristel
  • Morrastrell
  • Mourvèdre
  • nFlouron
  • Mourvégué
  • Mourès
  • Négré Trinchiera
  • Négron
  • Plant de Saint-Gilles
  • Rossola Negra
  • Tire-Droit

Zugelassen sind heute außerdem etwa 16 Klone, von denen allerdings nur drei für den Weinanbau geeignet sind.

Monastrell Geschmack:

Typisch für Monastrell ist ein Bouquet mit Noten reifer Früchte und einem Hauch Pfefferaroma. Je nach Ausbau gewinnt er außerdem leichte blumige Akzente.
Sortenrein hat Mourvèdre eine tiefrote Farbe und einen starken tanninreichen Geschmack.

Junger Mourvèdre besticht mit einer leichten Würze und einem fruchtigen Brombeer-Aroma. Der hohe Tanningehalt lässt ihn recht streng schmecken. Daher wird auch für jungen Mourvèdre Rotwein ein Fassausbau von etwa einem bis zwei Jahren empfohlen.

Mit einer langjährigen Lagerung immer mehr zu einem Gaumenschmeichler und gewinnt Noten von Leder und Wild. Wird er als süßer Rotwein ausgebaut, birgt sein Bouquet zudem oft einen Hauch von Schokolade und Süßholz.

Als Verschnittpartner bringt Mourvèdre Kern und Festigkeit in die Cuvée. Das erklärt, weshalb er gerne für die Erzeugung von Mischweinen genutzt wird. Zu seinen häufigsten Verschnittpartnern zählen Chardonnay und Tempranillo.

Foodpairing: Zu diesen Speisen passt Monastrell

Der intensive Mourvèdre Geschmack macht ihn zu einem ausgezeichneten Begleiter für intensive, deftige Speisen. Sein hoher Tanningehalt macht ihn zu einer recht dominanten Partie.

Empfehlenswert zum Monastrell sind Gerichte mit starken Gewürzen, Kräutern und starken Aromen. Beispielsweise Pasta-Gerichte, Tapas und Gerichte aus Schweinefleisch. Dazu gehören auch Schmorgerichte und deftige Fleischspeisen wie Lamm, Speck, Wild oder Wurst.

Gut kennen dürften Mourvèdre auch Liebhaber aromatischer Käsesorten: Kaum ein Rotwein ergänzt Blauschimmelkäse oder Schafskäse so exquisit, wie ein Monastrell.

Weitere Artikel