Nach dem Genuss kommt das Spülen: Weingläser reinigen ist wichtig. Wichtig ist aber auch, dass das Glasspülen nicht irgendwie geschieht, sondern richtig. Sonst erhält das Glas einen dauerhaften Schaden und wird mit der Zeit unbrauchbar.
(Bildnachweis: Adobe, WavebreakMediaMicro)
Weingläser reinigen: Das richtige Trocknen nicht vergessen
Tatsächlich haben Weingläser nie eine ebene oder glatte Oberfläche, sondern besitzen mikroskopisch kleine Poren wie die Haut eines Menschen. Darin lagern sich Geruchs- und Geschmacksstoffe sowie allerfeinste Partikel ab, die bei einer fehlerhaften Reinigung das Aroma des Weines empfindlich stören, wenn nicht gar ruinieren können.
Wer trinkt schon gerne Wein mit einer leichten Note von Verwesung oder Spülmittel?
Die Weingläser zu reinigen, ist allerdings nur die Hälfte der vollständigen Pflege. Ebenso wichtig ist das richtige Trocknen. Denn dafür sind nicht alle Trockentücher oder Stoff- und Papiertücher geeignet.
Da der Geschmack des Weines zudem maßgeblich von der Glasform beeinflusst wird, gilt es zudem darauf zu achten, dass die Pflege zum jeweiligen Weinglas passt, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Weingläser reinigen mit der Hand
Das Beste ist, die Weingläser von Hand zu reinigen. Bevor Sie die Weingläser allerdings in das Spülbecken stellen, muss dieses vorbereitet werden.
Dazu sollten Sie das Spülbecken vorab mit klarem Wasser auszuspülen, um mögliche Schmutzreste zu entfernen. Danach wird es mit lauwarmem Wasser gefüllt. Dort hinein kommen nur ein paar Tropfen sanftes Spülmittel.
Das Spülmittel sollte keine starken Substanzen oder Kombinationen aus Zitrus oder Alkohol beinhalten. Eine starke Säure kann das Glas angreifen und dauerhafte Spuren hinterlassen.
Weingläser sind auch keine Bierkrüge, sondern wesentlich zerbrechlicher. Deshalb sollten diese nicht zusammen in das Waschbecken eingetaucht oder gelegt werden, sondern immer nacheinander.
Extra-Tipp: Auf die Temperatur achten!
Die Wassertemperatur im Spühlbecken sollte für alle Weingläser in etwa gleich bleiben, damit keine unterschiedlichen Ergebnisse erzielt werden. Wenn das Wasser abkühlt – einfach etwas lauwarmes Wasser nachgießen oder das Wasser vollständig austauschen.
Im Fachhandel sind zudem Temperaturmesser für Wasser erhältlich, die eine zuverlässige Angabe gewährleisten.
Unsere Produkt-Empfehlungen:
-
Standardglas (Bestseller)
-
Rotwein
-
Weißwein
Weinglas reinigen: So geht’s
Tauchen Sie das erste Weinglas langsam in das Spülbecken ein und ziehen Sie es ebenso langsam wieder heraus. Bis zu fünf Mal. Durch das mehrmalige Eintauchen und wieder Herausziehen wird es bereits gereinigt. Nur wenn nach wie vor Rückstände erkennbar sind, wird zusätzlich ein sauberes Spültuch verwendet, um Spuren von Wein zu entfernen.
Viele Gastronomen empfehlen als Spültuch weiche Mikrofasertücher oder fusselfreie Baumwolltücher.
Egal, was Sie letztlich einsetzen: Spültücher, die zur Reinigung von Weingläsern genutzt werden, dürfen unter keinen Umständen für anderes Geschirr oder Besteck verwendet werden. Die Rückstände, die sich auf dem Tuch zwangsläufig absetzen, können nicht nur die Glasoberfläche beschädigen, sondern sich in besagte Poren einreiben. Ebenso wenig sollten Sie kratzende Spültücher oder Schwämme für das Weingläser reinigen verwenden. Selbst feinste Haarrisse beeinträchtigen den Geschmack des Weines.
Nach dem Weingläser reinigen müssen die Gläser umgehend unter lauwarmem Wasser abspülen, damit keine Spülmittelreste zurückbleiben. Das Wasser sollte überdies dieselbe Temperatur des Spülwassers haben, damit das Glas klar wird.
Extra-Tipp: Kein Spiritus einsetzen!
Reinigen Sie Weingläser nicht mit Zitronensaft oder Spiritus. Beide Stoffe hinterlassen nach mehrmaliger Anwendung eine feine, aber sichtbare milchige Schicht auf dem Glas. Beide Substanzen lagern sich tief in den Poren ab und dringen Stück für Stück immer tiefer in das Glas ein – bis es schließlich wie Milchglas aussieht und praktisch Müll ist.
Zur Reinigung eignet sich am besten weißer Essig. Der sollte aber auch nur stark verdünnt im Spülwasser enthalten sein. Pur wird er allenfalls zur Entfernung von Kalkrückständen verwendet.
Weingläser reinigen in der Spülmaschine
Nicht alle Gläser können aufgrund ihrer Form oder Größe in der Spülmaschine gereinigt werden, andere sind nicht spülmaschinefest. Die scheiden natürlich sofort aus. Auch sollten die Gläser nicht mit anderem Geschirr zusammen in der Spülmaschine gespült werden. Also etwa mit fettigen Pfannen oder Töpfen. Wirklich geschmacksneutral sauber werden sie so nicht.
Weingläser dürfen auch nie über 60 Grad gereinigt werden, da das Glas sonst getrübt wird. Ideal ist ein Schongang zwischen 40 und 45 Grad, dabei reinigen Sie das Weinglas am besten.
Für die Spülmaschine werden Tabs oder Gelpads mit Essig verwendet.
Nutzen Sie zur Weinglas-Reinigung in der Spülmaschine bitte auch die Körbe, um die Weingläser in Schrägstellung einzusetzen. So verhindern Sie, dass sich Wasser ablagert oder dass die Weingläser versehentlich während des Spülvorgangs zusammenstoßen.
Ist der Spülgang beendet, muss die Spülmaschinentür umgehend geöffnet werden. Wenn der Dampf nicht entweichen kann, können die Weingläser mit der Zeit korrodieren.
Extra-Tipp: Spülmittel beachten!
Der größte Fehler, den Sie beim Weinglas reinigen in der Spülmaschine begehen können, ist, das falsche Spülmittel zu verwenden. Vor allem dann, wenn es sich nicht vollständig auflöst. Oder wenn das Wasser nicht alle Stellen des Weinglases erreicht – zum Beispiel, weil diese ungünstig in die Spülmaschine gestellt wurden.
Weinglas reinigen: Die Form macht den Unterschied
- Sektflöten sind nur schwer mit der Hand zu reinigen, da sie eine schmale Form aufweisen. Um die Gläser von innen vollständig zu säubern, kann das Reinigungstuch zum Beispiel um einen Reinigungsstab gewickelt werden. Anschließend sollte der Stab vorsichtig eingeführt werden. Die Alternative ist hier die Reinigung in der Spülmaschine.
- Kristallgläser hingegen sind in der Regel nur für die Handwäsche geeignet. Bleikristallgläser mit Gravur oder geschliffenen Elementen müssen Sie sogar per Hand reinigen. Selbst wenn sie als spülmaschinengeeignet deklariert werden. "Geeignet" bedeutet schließlich nicht, dass das auch die beste Lösung ist.
Eingetrocknete Weinrückstände lassen sich wiederum am besten durch ein Wasserbad lösen. Dazu einfach lauwarmes Wasser in das Glas gießen, dazu einen Spritzer weißen Essig geben und mindestens 30 Minuten einwirken lassen. So können Sie auch hartnäckige Kalkrückstände entfernen, die beim Ablösen vom Weinglas kleine Bläschen bilden.
Weingläser richtig trocknen
Wie oben schon erwähnt, ist das Reinigen der Weingläser nur der erste Teil. Danach folgt das richtige Trocknen.
Werden diese nur luftgetrocknet, also nach dem Spülen einfach auf eine Ablage gestellt, bilden sich Wasserrückstände oder gar Kalkflecken.
Die Gläser müssen also noch mal mit einem sauberen (!) Baumwolltuch abgetrocknet werden. Dabei werden die Gläser aber nicht am Stiel angefasst, sondern kopfüber am Rand des Glaskelchs. Der Stiel kann dadurch nicht brechen (was gerne mal passiert).
Am Ende können Sie das Weinglas noch gegen das Licht halten. So lässt am ehesten erkennen, ob es wirklich sauber und klar ist.
Weingläser aufbewahren und pflegen
Weil Sie vermutlich nicht jeden Tag alle Ihre Gläser benutzen, stehen diese vermutlich in irgendeinem Schrank oder einer Vitrine.
Achtung: Bewahren Sie Weingläser nie in der Küche auf! Die Speisearomen, das Bratfett in der Luft – all das setzt sich mit der Zeit auf dem Glas ab und belastet entsprechend den Weingenuss. Weingläser gehören in einen möglichst geruchsneutralen Raum.
Und mal ehrlich: Wenn Sie sich schon beim Reinigen so viel Mühe machen, sollten Sie nicht bei der Aufbewahrung schludern.
Idealerweise werden die Weingläser dazu in einem sauberen, staubarmen und vor Gerüche sicheren Schrank aufbewahrt. Nebeneinander. Niemals stapeln! Ab und an sollten Sie diese zudem mit einem Mikrofasertuch polieren und vom Feinstaub (der sich nie ganz vermeiden lässt) befreien.
Vor dem erneuten Benutzen reinigen Sie die Weingläser aber bitte noch einmal unter klarem Wasser – ohne Spülmittel. Kurz abtrocken – und schon erwartet sie ungetrübter Weingenuss…