Seinen eigenen Wein selber zu machen, ist eine faszinierende Angelegenheit. Sie werden staunen: Es ist viel einfacher, als Sie meinen. Zunächst erfahren Sie hier, welches Zubehör Sie zum Wein selber machen brauchen. Nach der Vorbereitung geben wir Ihnen eine Anleitung, die Sie Schritt für Schritt bis zu Ihrer ersten Privatauslese begleitet.
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Welches Obst darf es denn sein?
Beim Thema Wein selber machen denken viele zunächst an den Klassiker: einen edlen Tropfen aus Weintrauben, die ja nicht umsonst so heißen.
Doch zum Weinmachen können Sie auch anderes Obst verwenden: Mögen Sie zum Beispiel Erdbeeren oder Kirschen, Himbeeren oder Brombeeren? Gut so! Denn auch aus diesen Obstsorten lässt sich ein leckerer Wein selber machen. Selbst Rhabarber, Orangen oder Bananen können Sie mit etwas Übung in Wein verwandeln und für den späteren Genuss in Flaschen abfüllen.
Für den Anfang gehen wir aber – ganz klassisch – von Weintrauben aus.
Hier ist das Wichtigste, dass die Früchte sehr frisch sind und nach sorgfältigem Waschen und Aussortieren sofort verarbeitet werden.
Verwenden sollten Sie nur richtig reife Früchte, die völlig frei sind von faulen Stellen oder Anzeichen, bald zu verderben.
Nach dem Waschen sollten die Früchte wieder komplett trocknen und nicht mit Metall in Verbindung kommen. Hierbei entstehen sonst ungünstige chemische Reaktionen, die den späteren Geschmack erheblich trüben können.
Das notwendige Zubehör für die weiteren Schritte sollten Sie dann natürlich schon einsatzbereit vor sich haben. Denn jetzt geht es richtig los…
Zubehör: Was sie zum Wein selber machen brauchen
Mit der folgenden Liste haben Sie alle wichtigen Geräte und Zutaten schnell besorgt. Sie brauchen:
- Ein Gärgefäß (zum Beispiel aus Plastik oder einen Glasballon)
- Eine passende Abdeckung dafür
- Einen Gäraufsatz
- Einen Absaugschlauch
- Eine exakte Waage
- Ein Vinometer (zeigt Alkoholgehalt an)
- Zucker
- Zitronensäure oder Milchsäure
- Hefenährsalz
- Reine Hefe, flüssig (keine Backhefe!)
- Kalk, kohlesauer
- Kaliumpyrosulfit
Weitere Tipps zum Zubehör finden Sie in diesem Video von Weinselbermachen.de:
Unsere eigenen Weine
Wenn Sie sich das erste Mal mit dem Wein selber machen versuchen, ist es am leichtesten, sich in einem entsprechenden Fachgeschäft oder über das Internet ein komplettes Beginner-Set* zuzulegen. Wenn Sie alles beisammen haben, können Sie ganz einfach loslegen. Wie versprochen gehen wir dabei schrittweise vor:
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Anleitung: Wein selber machen aus Weintrauben
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Trauben (oder anderes Obst) vorbereiten
Wie oben schon beschrieben, benötigen Sie frische, reife, gewaschene und trockene Weintrauben. Wichtig ist, dass Sie bei dieser Vorarbeit sowie bei den folgenden Schritten äußerst penibel und hygienisch arbeiten. Dazu gehört auch, dass Sie alle Zutaten exakt abwiegen. Die Portionierung der weiteren Zutaten richtet sich – ein bisschen wie bei Marmeladeherstellung – nach der verwendeten Früchtemenge.
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Saft oder ganze Frucht?
Wein selber machen kann man grundsätzlich nach zwei Methoden:
- Saftgärung Hier gewinnen Sie aus dem Obst ausschließlich den Fruchtsaft. Dafür benötigen Sie eine gute Saftpresse. Da Sie in diesem Fall kein Fruchtfleisch zur Gärung nutzen, können sich so auch keine Bitterstoffe und andere geschmacklichen Einflüsse entwickeln. Der fertige Wein wird heller und klarer sein. Mit Obst, dass chemisch behandelt wurde, sollten Sie jedoch auf jeden Fall so verfahren, um daraus Wein herzustellen. Das funktioniert nicht.
- Maischegärung Hier verwenden Sie das komplette Obst, dass Sie vorher zerkleinert oder püriert haben. Dieses Verfahren zur Weinherstellung ist deutlich leichter. Der Wein bekommt so auch eine intensivere Färbung, da er in Gärung alle Substanzen und auch Farben aus den Feststoffen zieht. Für manche Obstsorten, etwa Bananen, ist es die einzige Verarbeitungsform, daraus Wein selber machen zu können.
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Zugabe von Zucker
Wie bei der Marmeladenherstellung ist der Zucker auch bei der Weingärung unerlässlich. Die spätere Zutat Hefe wandelt diesen in Alkohol um. Und genau das ist ja das Ziel, um aus den Trauben Wein zu machen.
Auch hier gibt es zur Herstellung von Wein zwei Verfahren:- Sofort Zuckern Die Zugabe erfolgt sofort und komplett. Die Menge errechnet sich aus der Menge des Obstes und der verwendeten Hefe. Hier sollten Sie sich also an die dort beschriebene Formel halten.
- Schrittweise Zuckern Hier geben Sie die errechnete Zuckermenge bei beginnender Gärung in vier Portionen pro Tag zu. Dies ist zwar etwas aufwändiger, lässt die Hefe aber optimaler den Alkohol bilden. Die Folge: Der Wein bekommt einen höheren Alkoholgehalt.
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Zugabe von Zitronen- oder Milchsäure (optional)
Dieser Schritt entfällt, wenn sie die klassische Weintraube verwenden. Hier ist genug Fruchtsäure enthalten. Bei vielen anderen Obstsorten aber ist die Zugabe von Säure wichtig, um den Prozess in Gang zu setzen.
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Zugabe von Kalk, kohlesauer (optional)
Bei sehr viel Säure, wie etwa bei Beeren, muss beim Selbermachen von Wein gegenteilig gearbeitet und die überschüssige Säure etwas abgepuffert werden. Dies erreichen Sie durch die Zugabe von kohlesaurem Kalk.
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Zugabe von Hefe
Jetzt kommt der entscheidende Schritt zur Weingärung: Sie geben die Hefe dazu. Aber bitte keine Backhefe! Nur bei Verwendung der speziellen lebendigen Hefe wird Ihr Wein gelingen. Jede andere Hefe verdirbt das Ergebnis und den Geschmack.
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Abfüllen der Maische
Zur eigentlichen Gärung Ihres Weines in spe füllen Sie die Maische in den Gärbehälter ab. Das Gemisch muss jetzt ruhen. Die Gärung selbst beginnt ab dem dritten Tag.
Der Gärbehälter sollte anfangs nur zur Hälfte gefüllt sein: Durch die Gärung kann sich Flüssigkeitsmenge nahe zu verdoppeln. Wenn Sie das Ganze in eine Gärwanne stellen, sind Sie immer auf der sicheren Seite.
Der Gärbehälter muss allerdings einen besonderen Gärverschluss haben: Das entstehende Kohlendioxid muss entweichen können, gleichzeitig soll der Deckel verhindern, dass Sauerstoff eindringt. Die ideale Gärungstemperatur nach begonnener Gärung (starkes Blubbern zeigt Ihnen dies an) liegt bei 18 bis 20 Grad Celsius.
Ein Keller, Abstellraum oder Speisekammer sind zum Wein selber machen perfekt, wenn sie diese Temperatur haben und halten wollen. Hier dauert die Reifung Ihres Weines mindestens noch vier Wochen. Sie erkennen das Ende des Gärprozesses daran, dass keine Blasen mehr aufsteigen.
Das Abstellen des Gärbehälters in einen noch kühleren Raum lässt die festen Bestandteile im Wein anschließend absinken. Falls Sie die Geduld dazu aber nicht mehr haben, können Sie den Wein auch durch ein sehr feines Tuch filtern. -
Wein konservieren
Auch wenn das nicht mehr nach einem Naturprodukt klingt, ist es notwendig, dass Sie Ihren Wein jetzt noch vor Bakterien schützen, sodass Sie Ihren noch jungen Wein auch ein wenig lagern können – ohne Qualitätsverlust. Hierzu geben Sie pro Liter Wein 0,1 Gramm Kaliumpyrosulfit zu.
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Die Abfüllung in Flaschen
Endlich ist es soweit, die Krönung beim Wein selber machen steht an: Sie füllen mit dem zum Gärbehälter gehörenden Absaugschlauch den Wein in absolut saubere (!) und trockene Flaschen und schließen diese sofort. Am besten eignet sich hierfür immer noch der klassische Korken.
Weine die wir empfehlen:
Wein einfach selber machen: Tipps für Anfänger
Bedenken Sie, wenn Sie Ihren ersten Wein verkosten und noch unzufrieden sind, dass die Weinherstellung eine Kunst ist, die man sogar studieren kann (Fachwort: Önologie). Setzen Sie sich also bitte nicht unter unnötigen Druck oder geben Sie beim ersten Fehlversuch gleich wieder auf.
Experimentieren Sie zu Beginn lieber mit kleinen Mengen und beginnen Sie ruhig mit Trauben, bevor Sie zu Obstweinen, wie Apfelwein (Cidre) oder Kirschwein übergehen.
Führen Sie ebenfalls genau Protokoll über Ihr Vorgehen, verwendete Zutaten, Mengen und Geräte. Machen Sie mit den gleichen Geräten immer weitere Versuche. Durch Variation können Sie herausfinden, wie Sie unliebsame Effekte abstellen. Gleichzeitig wird sich die Qualität Ihres Weins durch die Versuche immer mehr verbessern.
Erst wenn Sie hierbei Sicherheit gewonnen haben, können Sie Ihr Vorgehen beim Wein selber machen verändern:
- Nehmen Sie zum Beispiel andere Obstsorten und sammeln auch hier Ihre Erfahrungen.
- Variieren mit Ihrer Ausrüstung: Wenn Sie anfangs ein Plastikbehälter benutzt haben, steigen Sie dann auf einen Glasballon um. Das wirkt ästhetischer und lässt Sie Ihr Produkt leichter beobachten.
- Wichtig ist zudem, dass Sie Ihren Wein sachgerecht lagern: Die Flaschen sollten waagerecht liegen, sodass der Korken immer feucht bleibt.
Letztlich ist Wein selber machen einfach und ein durchaus spannender Zeitvertreib – mit anschließendem Genuss inklusive.
Und bis der eigene Wein fertig ist...
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