Wenn Wein nicht richtig rot ist, dann ist es ein Rosé. Also jetzt mal ganz grob zusammengefasst. Rosé wird – im Gegensatz zu manchen Weinmythen – allerdings nicht etwa aus halbroten Trauben gemacht oder hergestellt oder indem man Rotwein mit Weißwein mixt. Die Rosé Farben hängen in erster Linie davon ab, wie lange der ausgepresste Saft auf der Maische liegt – also auf den ausgepressten Beerenschalen. Aus ihnen stammt letztlich die Weinfarbe.
Rosé Farben: Das Farbspektrum von Roséwein
Entsprechend haben Roséweine nicht nur ein breites Farbspektrum – auch die Art, wie sie gemacht werden, unterscheidet sich mitunter erheblich:
- Als Weißherbst werden zum Beispiel nach deutschem Weinrecht Roséweine bezeichnet, die aus einer einzigen roten Rebsorte gekeltert wurden. Die Trauben müssen zudem aus einer Lage stammen. Hergestellt werden Sie aber wie Weißwein: Der Most wird vor der Gärung von den unzerkleinerten Trauben ausgepresst und dann wie Weißwein ohne Schalen vergoren. So entstehen sehr helle Roséweine.
- Dunklere Roséweine entstehen, indem die roten Trauben erst nach zwei bis drei Tagen auf der Maische ausgepresst werden.
- Aber auch das kommt vor: Rotwein wird durch starkes Schönen von Tanninen befreit und mittels Aktivkohle aufgehellt.
- Schließlich gibt es noch den Mix: Dabei wird Weißwein mit 10 bis 20 Prozent Rotwein vermischt. Allerdings werden so fast nur Roséschaumweine und Roséchampagner hergestellt, ansonsten ist dieses Verfahren nicht zulässig.
Clairetwein – der besondere Rosé
Clairetweine (englisch auch "Claret") sind eine Spezialität des Bordeaux.
Rund 300 Jahre lang – von 1152 bis 1453 – gehörte die Region der englischen Krone. Die Briten liebten den Wein von dort, weil der damals im Vergleich zu den spanischen und portugiesischen Weinen leichter und heller war. Also gaben Sie ihm einen Namen, der sich bis heute gehalten hat: Clairet. Ein Claret ist also immer ein Bordeaux, von der Farbe allerdings oft kräftiger als ein typischer Rosé
Die verschiedenen Farben von Roséwein
Das Farbspektrum von Roséweinen reicht entsprechend von Lachsfarben bis hin zu Kirschrot – siehe Skala:
Beschreiben lassen sie sich du verschiedenen Rosé-Nuancen der Weinfarben am ehesten mit diesen Farbtönen:
- Lachs
- Grapefruit
- Blutorange
- Himbeere
- Erdbeere
- Johannisbeere
- Pink
- Tomate
- Süßkirsche
Fakt ist aber: An der Farbe des Rosés lässt sich dessen Qualität nicht ablesen. Die jeweilige Tönung hängt eben allein mit der Herstellung zusammen. Über den Geschmack oder die Güte des Weins sagt sie nichts aus.
Rosé ist der perfekte Terrassenwein
In Deutschland wird Rosé und Blanc de Noir immer beliebter: Der Marktanteil stieg in den vergangenen Jahren von zwei auf acht Prozent.
Nicht wenige Weinliebhaber belächeln den Rosé, nach dem Motto: Das ist doch gar kein richtiger Wein, sondern ein minderwertiger Verschnitt! Zu Unrecht! Rosé kann – gerade im Sommer – der perfekte Terrassenwein sein: fruchtig-frisch und gut gekühlt passt er ebenso zu Salaten, Pasta oder Gegrilltem.
Und natürlich gibt es auch bei Roséweinen ebenso trockene, wie auch liebliche Weine.
Eher trockene Rosés stammen aus den Trauben…
- Pinot Noir
- Grenache
- Syrah
Eher liebliche Rosés stammen aus den Trauben…
- Weißer Zinfandel
- Weißer Merlot
- Pink Moscato
Knigge-Tipp: Das richtige Trinkglas
Weil Roséweine zwar aus roten Trauben gewonnen, aber ohne die Traubenschalen vergoren werden – also wie bei Weißweinen -, trinkt man Roséwein stets aus Weißweingläsern.